Bilobela TV Lokuta FM
Billy Ngalamulume alias Kill Bill
Multimedia-Installation
Kinshasa 2021; Berlin 2022
Billy Ngalamulume alias Kill Bill inszeniert sich selber in seiner Videoinstallation um eine Gegenposition zur exotisierenden Repräsentation durch die Medien zu entwickeln. Nachdem er mehrfach in Projekten eingeladen war, in denen er nur die Anweisungen der Regisseure reproduzieren sollte, rebelliert er gegen diese von ihm als Ausnutzung empfundenen Praktiken.
In seiner Performance zertrümmert er die Bildschirme und Monitore, auf denen man ihn sehen kann, wie er weitere Bildschirme zerstört. Durch diesen künstlerischen Akt der Zerstörung wendet er sich gegen die Manipulation durch die Medien und vor allem der Regisseure, die ihn in Rollen gezwungen und ihn als Künstler auf eine Art präsentiert haben, die nicht den Realitäten entsprach, sondern vielmehr den Erwartungen eines Publikums an eine neue Form des Exotismus. Durch den Akt der Zerstörung vorgefertigter und stereotyper Vorstellungen, entsteht ein neuer narrativer Aufbau um einer Realität Platz zu machen, die nicht auf anachronistischen und stereotypen Vorstellungen basiert.
Billy Ngalamulume, auch bekannt als Kill Bill, wurde in Kinshasa geboren. Er lebt und arbeitet dort als multidisziplinärer Künstler: Performance, Graffiti-Künstler, Slammer, und andere. Er ist Mitglied des Farata-Kollektivs und hat 2013 seinen Abschluss in Innenarchitektur an der Kunstakademie in Kinshasa gemacht.
Er hat an mehreren künstlerischen Aktivitäten in Kinshasa teilgenommen, darunter das Kinact-Festival, der Kunstwettbewerb Art Tembo und das Kinshasa-Performance-Kunsttreffen „Kin-Etelemi-Telemi“, das vom Farata-Kollektiv organisiert wurde und dessen Mitbegründer er ist.
Billy stellt seinen Körper zur Schau. Er nutzt ihn in Verbindung mit recycelten Materialien als Medium, um Themen zu behandeln, die mit seinem persönlichen Weg in der Kunstwelt zusammenhängen, aber auch Themen von allgemeinem Interesse wie Fragen zur Umwelt, zur Geschichte seines Landes und zur Kritik an der Funktion der Medien zur Manipulation der Massen. Durch Videoprojektionen während seiner Performances verbindet er seine Praxis mit Informations- und Kommunikationstechnologien. Mit Hardcore-Performances sendet dieser ausdrucksstarke und manchmal erschütternde Subjekt-Körper durch Gesten und Aktionen ein Echo aus, das Fragen an die Gesellschaft aufwirft.