Nza
Koko Kabamba
Video/Performance, 4:24 min, Kinshasa 2021
Die Videoarbeit von Koko Kabamba, die eine Figur in rituellen Bewegungen zeigt, orientiert sich an einer atomistischen Vorstellung des Ganzen. In einem quantenmechanischen Ansatz, der auf der alten „afrikanischen“ Kosmogonie beruht, die er nach seinen Vorstellungen erneuert, folgt er seiner Überzeugung, dass am Anfang von allem das binäre Prinzip herrschte. Dabei entfaltet sich das „nza“, das dieses Denken am besten umschreibt, in Form von Plus und Minus, von Positivität und Negativität, wie das chinesische Yin und Yang. In einer Reihe von Bewegungen, die vielfältige Bedeutungen suggerieren und gleichzeitig bedeutungslos sind, scheint sich diese Figur (diese Entität) mit Mutter Natur zu verbinden, um die Menschheit entstehen zu lassen. Der Kosmos wird hier als ein Werk gesehen, das dem Gesetz der Relativität gehorcht, wie es die Ahnen verstanden.
Koko Biamungu Kabamba wurde im Jahr 1994 in Bukavu im Osten der Demokratischen Republik Kongo geboren. Derzeit lebt und arbeitet er in Goma. Kinshasa ist die Stadt, in der er seit seinem ersten Besuch im Jahr 2009 mit den meisten seiner Bekannten aus der Welt der zeitgenössischen Kunst in Kontakt gekommen ist. Er lernte auch die Welt der angewandten Kunst mit Schwerpunkt auf dem audiovisuellen Bereich kennen, indem er u. a. am CHANEL CAFÉ/Produktion & Management und am Institut Congolais d’Audio-visuel (I.C.A) eine Ausbildung absolvierte.
Im Jahr 2018 lernte er Mugabo Baritegera kennen, den Gründer des Kulturzentrums Ndoto art and activism in der Stadt Goma, mit dem er derzeit zusammenarbeitet. Er praktiziert verschiedene künstlerische Medien, von Bildhauerei über Malerei und Performance bis hin zu Fotografie und Video, sowohl künstlerisch als auch dokumentarisch. Kokos Arbeit unterstreicht die Suche nach Identität in einem ehemals kolonialisierten Afrika, das noch immer von den Einflüssen dieses metamorphotischen politischen Systems geprägt ist.