LABORATOIRE KONTEMPO

MENU

Image
Image
Image
Image
Image
Image
Image
Image
Image

Mayangani

Paulvi Ngimbi

Interaktive Multimedia-Installation: Collage, Skulptur, Projektion, Assemblage

Kinshasa 2021, Berlin 2022

 

Die Kunstakademie von Kinshasa wurde 1943 von Bruder Marc Wallenda, einem Missionar aus der Kolonialzeit, gegründet. Auch Auswahl und Struktur der Studiengänge wurden von Marc Wallenda nach europäischem Vorbild festgelegt und haben sich seitdem kaum verändert. Das Studium von Paulvi Ngimbi und Prisca Tankwey an der Kunstakademie Kinshasa beschränkte sich daher auch auf die europäische Kunstgeschichte und eine eurozentrische Kunstauffassung.

Ausgehend von der engen Verbindung von Kunst und Religion in der europäischen Kunstgeschichte, aber auch von vorkolonialen Ausdrucksformen der Spiritualität, untersucht das Projekt “Mayangani” den Zusammenhang von Kunst, Religion und Kolonialität. Mayangani ist eine Bewegung, ein Übergang von einem Zustand zum anderen. Ausgehend von spirituellen/religiösen Ritualen und Symbolen erforscht das Projekt die Definitionen des Heiligen und Profanen.

Ausgehend von den persönlichen Erfahrungen der Künstler*innen im heutigen Kinshasa zielt das Projekt darauf ab, neue experimentelle Formen von Kollektivität, Versammlung und Gemeinschaft zu entwickeln. Wie können wir Räume schaffen, die es uns ermöglichen, außerhalb der derzeitigen Machtstrukturen zusammenzukommen? Wie kann die Kunst dazu beitragen, solche Räume zu schaffen und sie der Öffentlichkeit für einen offenen Austausch zugänglich zu machen?

Paulvi Ngimbi, 1997 geboren, lebt und arbeitet in Kinshasa. Im Jahr 2019 machte er seinen Abschluss an der Kunstakademie Kinshasa im Bereich Bildhauerei. Derzeit ist er dort Lehrbeauftragter. Als Multidisziplinärer Künstler arbeitet er mit Medien wie Skulptur, Fotografie, Video, digitale Raumgestaltung, Performance und Installation. Das spezielle Merkmal seiner Arbeit ist die Verbindung dieser verschiedenen Medien in ganzheitlichen Rauminstallationen. Die konzeptuellen Anordnungen von Skulpturen, Objekten, Licht und Klang befragen Räume als gesellschaftspolitische Gestaltungsräume. Seit 2020 ist er Mitglied vom Laboratoire Kontempo und zeigte in dessen Rahmen Rauminstallationen im digitalen Raum (2020), im Nationalmuseum Kinshasa (2021) und dem Haus der Statistik Berlin (2022). Seine Arbeiten wurden außerdem an der Yango Biennale von Kinshasa (2022), dem Collectif Sadi (2019), dem Centre Mont des Arts In Kinshasa (2018) und der Kunstakademie Kinshasa (2018) ausgestellt.