4.5. – Hopscotch Reading Room – Spekulative Räume

Hopscotch Reading Room – Kurfürstenstraße 14 – Eintritt frei – Beginn 19 Uhr

On digital decentralization and imperialism – artist talk with Gabriella Torres-Ferrer.

Welche kapitalistisch-kolonialen Verstrickungen verbergen sich hinter den Versprechungen von Interkonnektivität, technologischer Dezentralisierung und unserem digitalen Alltag? Dies sind zentrale Fragen in der Praxis von Gabriella Torres-Ferrer. Die Künstlerin wird Untitled (What a Crypton), eine lebende Skulptur, präsentieren und zu kontextualisieren versuchen, die globalen Fintech-Träume von deregulierter Ermächtigung und Souveränität und was dies für den so genannten globalen Süden bedeutet, zu durchleuchten. Die Arbeit umfasst eine Betrachtung, die die entlegenen Winkel von Krypto-Oasen, „disruptiven“ Technologien und die Realitäten von Ländern erforscht, die danach streben, ihre „instabilen“ Volkswirtschaften mit den Rhythmen globaler Akkumulationskreisläufe zu synchronisieren.

Strategische Auto-Exotisierung – Vorführung des Films „Your exoticism is my daily bread“, Künstler*innengespräch mit Mukenge/Schellhammer

Das Wort „exotisch“ bezieht sich auf das, was dem Subjekt fremd oder äußerlich ist, und berührt daher das Bild des Anderen, die Vorstellung, Stereotypen und Normen der Darstellung. Viele Denker*Innen haben sich über Bilder des Anderen, Stereotypen und Normen Gedanken gemacht, die eine Form der Realitätsverweigerung darstellen. Die Konstruktion des Anderen spiegelt eine hierarchische Position wider: Weit davon entfernt, den anderen zu begreifen, dient die Konstruktion des Anderen dazu, sich selbst zu konstruieren und die eigenen Vorstellungen von der Welt zu rechtfertigen.
Mukenge/Schellhammer bearbeiten die Schichten realer und imaginärer Bildwelten, die unser (Un)bewusstsein prägen. Sie entwickeln künstlerische Strategien, die Dynamiken von Macht und Hierarchien der Darstellung und Imagination unterwandern und dekonstruieren.