LABORATOIRE KONTEMPO

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14.5.–21.6.22 · ACUD Galerie · Ausstellung

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Mit: Sinzo Aanza, Jasmina Al-Qaisi & Ralf Wendt, Koko Kabamba, Jean Kamba, Billy Ngalamulume alias Kill Bill, Gabriella Torres-Ferrer, Raul Walch

 

Ausstellung: Sa 14.5. — Sa 21.6.22 ACUD Galerie

 

Die Ausstellung von Laboratoire Kontempo, die in Zusammenarbeit mit Acud Macht Neu entwickelt wurde, zeigt kollaborative und individuelle künstlerische Arbeiten aus Kinshasa und Berlin. Als transdisziplinärer Experimentierraum untersucht Laboratoire Kontempo Machtstrukturen und dominante Trends in der zeitgenössischen internationalen Kunstszene.
“Kontempo” ist ein Begriff, der als Neologismus in der unabhängigen Kunstszene von Kinshasa entstanden ist. Als Gegenerzählung zum westlich geprägten akademischen Diskurs hat sich “Kontempo” als neuer Code und als Neuinterpretation des Begriffs “zeitgenössisch” in Kinshasa etabliert.
In Kinshasa arbeiten Künstler*innen, die als “zeitgenössisch” gelten, oft innerhalb eines Systems von Codes, die von westlichen künstlerischen Normen geprägt sind, während sie gleichzeitig sogenannte “typisch afrikanische” Themen aus einer vermeintlich westlichen Perspektive verhandeln. Dieser Trend dominiert die internationale zeitgenössische Kunst und ist Teil der neokolonialen Machtstrukturen. Laboratoire Kontempo stellt diese Strukturen in Frage und will deshalb neue Strategien für das künstlerische Schaffen entwickeln.
Laboratoire Kontempo Kinshasa/Berlin versteht sich als ein Labor für Interaktionen,
Prozesse und Konflikte im historischen, sozialen und wirtschaftlichen Spannungsfeld zwischen Europa und der Demokratischen Republik Kongo. In der Hoffnung, einen Dialograum zu eröffnen, in dem die Idee des Zeitgenössischen und seine vorherrschenden Codes neu definiert werden können, um eine Vielzahl von Perspektiven, Praktiken und Konzepten zu ermöglichen.
Laboratoire Kontempo Kinshasa/Berlin begann im Oktober 2021 in Kinshasa: Künstler*innen und Wissenschaftler*innen aus Berlin nahmen an Diskussionsrunden und Präsentationen mit den teilnehmenden Künstler*innen und Wissenschaftler*innen aus Kinshasa sowie an der Ausstellung im Nationalmuseum der Demokratischen Republik Kongo teil. In der zweiten Phase des Projekts trafen sich die Teilnehmer in Berlin, um die Gespräche und gemeinsamen Ansätze fortzusetzen.
Laboratoire Kontempo ist ein Projekt, das 2019 von dem kongolesisch-deutschen Duo Mukenge/Schellhammer in Kinshasa gegründet wurde.

 

Die Künstler*innen

 

In der Galerie werden Videos, multimedia-Installationen und digitale Collagen präsentiert.

Sinzo Aanza zeigt „Eine Skizze der Stadt für Manzambi„; eine Serie aus 4 Photomontagen, die während des Laboratoire Kontempo 2020 entstanden sind: Vier große Kreuzungen in Kinshasa, urbane Utopien von Bodys Isek Kingelez und Robotern, die das Alltagsleben der Bewohner:innen erleichtern.
Koko Kabamba erforscht in der Multimedia-Installation „Die Geschichte des Erinnerns“ verschiedene Formen der Erinnerungskultur im Digitalen und Analogen Raum und deren Veränderungen im Laufe der Zeit.
Mit dem Fanzine „La voix du congolais“ karikiert Jean Kamba die gleichnamige Zeitung der kongolesischen Elite aus der Kolonialzeit, die auch als Klasse der „évolués (der Entwickelten)“ bezeichnet wurde.
Billy Ngalamulume alias Kill Bill zeigt die Video-Dokumentation seiner Performance „Bilobela TV Lokuta FM“, eine kritische Auseinandersetzung mit der oft klischeehaften Repräsentation seiner Kunst in den internationalen Medien.
Das GIF „Fight the System“ von Rachel Nyangombe hinterfragt Machtstrukturen im Zeitgenössischen Kunstsystem. Durch die Verwendung des populären Format GIF wird die Arbeit zugänglich, kann beliebig vervielfältigt werden und über Smartphones verbreitet werden.
Die Arbeit „Untitled (What a Crypton)“ von Gabriella Torres-Ferrer ist eine Multimedia-Installation bestehend aus Kochbananen und Mikrocomputern, die Echtzeitdaten zu Kryptowährungen und dezentralen Technologien anzeigen. Die lebende Skulptur ist Teil ihrer/seiner fortlaufenden Serie Mine Your Own Business, die das digitale Umfeld als Teil eines Kontinuums kapitalistisch-kolonialer Verstrickungen erforscht.
Das Video „The Sceptical Chemist (2018)“ von Raul Walch wurde in Almeria, Spanien, gedreht. Dieses Gebiet ist bekannt für seine immense landwirtschaftliche Gemüseproduktion für den europäischen Markt und den schlechten Arbeitsbedingungen, die auf der Ausbeutung zumeist migrantischer Arbeiter basieren. Bekleidet mit einem weißen Schutzanzug, wie er in der Agrarindustrie üblich ist, verkörpert der Künstler den Arbeiter, den Betrachter und den Chemiker.

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